01.01.24
Besaitungsmaschinen Guide - Empfehlungen, Tipps & Vorteile
Ganz egal, ob Tennisspieler, Badmintonspieler oder Squashspieler, die Saiten reißen immer wieder und ein professioneller Besaitungsservice ist nicht in greifbarer Nähe. Schnell stellt man sich häufig die Frage, ob sich die Anschaffung einer eigenen Besaitungsmaschine lohnt. Schließlich würde man nicht nur für sich selber besaiten, sondern auch noch die Schläger von Freunden und anderen Vereinsspielern bespannen.
In diesem Artikel klären wir die Frage, ab wann sich die Anschaffung einer eigenen Bespannungsmaschine lohnt, welche verschiedenen Maschinentypen es gibt und worauf man achten sollte.
Ab wann lohnt sich die eigene Besaitungsmaschine?
Die Anschaffung einer eigenen Besaitungsmaschine kann eine sinnvolle Investition sein, die sich langfristig auszahlt. In erster Linie geht es dabei um Kosteneinsparungen im Vergleich zur Inanspruchnahme eines professionellen Besaitungsservices, der im Durchschnitt zwischen 20€ und 30€ pro Besaitung kostet. Etwa die Hälfte dieser Kosten entfällt auf die Saiten, während die andere Hälfte für die Arbeitszeit des Bespannungsservice aufgebracht wird.
Hier sind die wichtigsten Überlegungen und Aspekte für die Anschaffung einer eigenen Besaitungsmaschine:
1. Kosteneinsparungen durch die eigene Maschine:
- Die Kosten für die Saiten entfallen auch bei der Anschaffung einer eigenen Besaitungsmaschine nicht.
- Im Durchschnitt lassen sich jedoch etwa 10-12€ pro Besaitung einsparen, wenn man seine eigenen Schläger besaitet.
2. Zusatzverdienst:
- Wenn du nicht nur deine eigenen Schläger besaitest, sondern auch für andere, ergibt sich ein potenzieller Zusatzverdienst, der zur Refinanzierung der Besaitungsmaschine beitragen kann.
3. Anschaffungskosten:
- Besaitungsmaschinen gibt es in einer breiten Preisspanne von 400€ bis 5.000€.
- Eine Einsteigermaschine für etwa 650-1.500€ ist eine vernünftige Wahl, um Kosten zu sparen.
4. Kostendeckungspunkt:
- Mit einer Einsteigermaschine von 650€ amortisierst du die Anschaffungskosten bereits nach etwa 65 besaiteten Schlägern (angenommener Arbeitslohn von 10€ pro Schläger).
- Wenn du nur deine eigenen Schläger besaitest und diese im Durchschnitt zweimal im Monat reißen, erreichst du den Kostendeckungspunkt nach etwa 2,5 Jahren.
5. Weitere Überlegungen:
Die Entscheidung für eine eigene Besaitungsmaschine erfordert auch die Berücksichtigung folgender Aspekte:
- Die Arbeitszeit pro Schläger und die Zeit, die du für das Erlernen des Besaitens aufwenden musst.
- Das Haftungsrisiko bei einem Schlägerbruch aufgrund eines Besaitungsfehlers.
- Die Wartung und die Kosten für Ersatzteile der Besaitungsmaschine.
- Die Tatsache, dass günstigere Maschinen möglicherweise nicht die gleiche Qualität bieten wie professionelle vollelektrische Maschinen.
- Die körperliche Belastung, da das Besaiten oft im Stehen erfolgt.
Die Entscheidung für eine eigene Besaitungsmaschine hängt von deinen individuellen Bedürfnissen, deinem Spielverhalten und deinem Budget ab. Wenn du auch Schläger für Freunde und Vereinsmitglieder besaiten möchtest, kann dies die Rentabilität der Investition steigern. Denke jedoch sorgfältig über die genannten Aspekte nach, bevor du dich entscheidest.
Kann man das Besaiten schnell lernen?
Das Besaiten an einer eigenen Besaitungsmaschine kann man grundsätzlich innerhalb von 1-2 Monaten gut lernen und erfordert keinen besondere handwerkliche Vorkenntnisse. Das Entscheidende ist allerdings, wie schnell man einen Tennis- oder Badmintonschläger besaiten kann und dafür braucht es einiges an Übung und Routine.
Wer seinen Schläger in unter 20 Minuten besaiten kann ist schnell. Eine durchschnittliche Dauer beläuft sich auf ca. 20-40 Minuten. Wer mehr als 40 Minuten braucht bespannt seine Schläger eher langsam.
Das Besaiten selber kann man sich ggf. von einem professionellen Besaitungsservice zeigen lassen, aus Tutorial-Videos lernen oder den Anleitungen der Hersteller entnehmen. Letzteres ist im übrigen sehr wichtig zu beachten, weil es Schläger mit unterschiedlichen Besaitungsbildern, Anzahl an Lochbohrungen und etlichen anderen Besonderheiten gibt. Dafür braucht es durchaus zusätzlich etwas Zeit, damit die zu besaitenden Schläger nicht durch das falsche Vorgehen brechen. Schläger, die aufgrund von einer fehlerhaften Besaitung kaputt gehen, werden grundsätzlich von den Herstellern nicht ersetzt.
Tipp: Wer das Besaiten an der eigenen Besaitungsmaschine lernen möchte, sollte sich zunächst an alten- oder Testschlägern ausprobieren.
Welche Arten von Besaitungsmaschinen gibt es?
Es gibt zwei verschiedene Arten von Besaitungsmaschinen: mechanische und elektronische Besaitungsmaschinen. Bei mechanischen Bespannungsmaschinen wird die Zugkraft für die Saiten mechanisch über Gewichte erzeugt. Bei elektrischen Besaitungsmaschinen funktioniert über einen vollelektrischen "Schlitten". Daneben gibt es aber weitere Unterschiede, wie Klemmen und Besaitungskörbe, die wir im folgenden etwas detaillierter erklären.
1. Mechanische Besaitungsmaschinen
Mechanische Besaitungsmaschinen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Für professionelle Besaitungsergebnisse eignen sich mechanische Bespannungsmaschinen nicht und richten sich daher an preisorientierte- und Hobby-Besaiter. Die wichtigsten Merkmale einer mechanischen Besaitungsmaschine sind:
Die Klemmen:
Es gibt stehenden oder fliegende Klemmen. Die Klemmen sorgen dafür, dass die Saiten festgehalten werden und ihre Spannung nicht verlieren. Wir empfehlen an der Stelle keine Besaitungsmaschine mit fliegenden Klemmen auszuwählen. Mit fliegenden Klemmen hat man immer sehr hohe Spannungsverluste und man sollte lieber das Geld in eine Maschine mit fest fixierbare Zangen investieren.
Die Zugkraft:
Die Zugkraft wird bei mechanischen Besaitungsmaschinen entweder durch Gewichte oder durch eine Kurbel erzeugt, die immer manuell versetzt und bedient werden müssen. Bei einer Maschine mit Gewichten hängen diese an einem Hebel bzw. Eisenstange, den man mit "Pump" Bewegungen nach unten drücken muss, um Spannung aufzubauen. Eine Kurbelmaschine ist etwas angenehmer zu bedienen, aber wartungsintensiver und teurer. Die mechanische Zugkraft ist oftmals im Ergebnis und im Vergleich zu elektrischen Maschinen nicht ganz so zuverlässig.
Standfuß:
Mechanische Bespannungsmaschinen und besonders die günstigeren Modelle haben oft keinen Standfuß. Das heißt die Besaitungsmaschine sollte auf einem höheren Tisch platziert werden. Ist der Tisch zu niedrig besaitet man immer in gebückter Position. Ein fehlender Standfuß bedeutet aber auch gleichzeitig einen leichteren Transport, weil man den Fuß nicht abschrauben muss und einfach so in den Kofferraum legen kann.
2. Elektrische Besaitungsmaschinen
Bei den elektronischen Besaitungsmaschinen gibt es keine Gewichte oder Kurbeln, sondern die Saiten werden elektronisch, durch einen sogenannten Schlitten, festgezogen. Elektronische Besaitungsmaschinen haben immer stehende Klemmen und können meistens mit einem Standfuß gekauft werden. Das Besaiten ist also deutlich angenehmer, unter Umständen schneller und im Bezug auf die gewünschte Besaitungshärte sehr viel genauer und zuverlässiger. Nicht zuletzt, weil elektrische Besaitungsmaschinen auch oftmals eine Vorspann-Funktion haben.
Elektrische Besaitungsmaschinen erfordern höhere Anschaffungs kosten, die sich lohnen können, weil man diese oft länger als 10 Jahre nutzen kann.
Was sollte eine gute Besaitungsmaschine kosten?
Eine gute elektronische Besaitungsmaschine, mit der es Spaß macht Schläger zu besaiten und man auch schnell Schläger besaiten kann, sollte um die 1.400€ kosten.
Für eine gute mechanische Besaitungsmaschine mit stehenden Klemmen sollte man um die 800€ ausgeben. Bei einer Besaitungsmaschine sollte man nicht am falschen Ende sparen. Wer wenig Geld ausgibt, geht das Risiko ein, eine Besaitungsmaschine zu kaufen, bei der die Schläger verrutschen und noch beim Besaiten brechen.
Worauf sollte man bei einer Besaitungsmaschine für Badminton achten?
- Besaitungskorb: Wer Badmintonschläger besaiten möchte, muss unbedingt darauf achten, dass die Besaitungsmaschine einen Besaitungskorb hat, wo Badmintonschläger sicher und richtig reinpassen. Badmintonschläger dürfen während des Besaitens in keinem Fall verrutschen, weil diese sonst unter der enormen Zuglast im Korb brechen!
- Zugvorrichtung: Wer mit seiner Bespannungsmaschine plant Badmintonschläger zu besaiten, sollte unbedingt darauf achten, dass der Schlitten oder auch die Rolle so filigran ist, dass auch Badmintonsaiten gezogen werden können. Die meisten Besaitungsmaschinen sind für die dickeren Tennissaiten konzipiert.
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